Zum Film
Zwei junge Frauen begegnen sich eines Morgens im Berliner Tiergarten.
Nina, das Heimkind, scheu und trotzig in sich gekehrt; Toni, eine Diebin,
die sich die Welt nimmt und keine Chance auslässt. Nina fühlt
sich von Tonis impulsivem Wesen angezogen. Sie folgt ihr auf deren atemlosen
Streifzügen durch die Stadt.
Auch die elegante Françoise wandert durch Berlin. Sie gibt die
Hoffnung nicht auf, ihre Tochter Marie wiederzufinden, die hier vor vielen
Jahren entführt wurde. Ihr Mann Pierre versucht mit sanfter Geduld,
sie zur Rückkehr nach Paris zu bewegen.
Die Wege der drei Frauen kreuzen sich. Für einen kurzen, wirklichen
Moment glaubt Françoise, in Nina ihre Tochter zu erkennen. Dann
sind die Mädchen wieder im Großstadtgeschehen verschwunden.
Doch Françoise und Nina werden sich noch einmal begegnen.
Behutsam und aufmerksam, in Einstellungen von konzentrierter Ruhe, Spannung
und Wirklichkeit nähert sich Regisseur Christian Petzold seinen Figuren
im Niemandsland von Gegenwart und Vergangenheit. Gespenster erzählt
von Verlust, Einsamkeit und Liebe und verdichtet das Schicksal dreier
Frauen zu einer bewegenden Begegnung, die ihre Flüchtigkeit, Unnahbarkeit
und Sehnsucht in Momente größter Nähe umschlagen lässt.
Gespenster
Regie: Christian Petzold · Eine Coproduktion der SCHRAMM
FILM Koerner & Weber mit Les Films des Tournelles, Bayerischer
Rundfunk / ARTE, ARTE France Cinéma · Gefördert
von FFA, BKM, und Medienboard Berlin-Brandenburg · Im Verleih der
Piffl Medien
D 2005, 35 mm, 1:1:85, 85 min, Dolby Digital
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